Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat den sehr guten Spielen gegen Frankreich und Mazedonien ein weiteres Highlight folgen lassen. Dem Gastgeber Spanien musste man sich erst in der Schlussphase des Viertelfinalspiels beugen, nachdem man das Spiel bis weit in die zweite Halbzeit hinein bestimmt hatte. Deutschland wurde inzwischen von der IHF aufgrund der Vorrundenergebnisse auf Platz 5 der WM klassifiziert. Auf handball-world.com findet sich heute ein interessantes Interview mit FRISCH AUF!-Kapitän Michael Haaß, das wir hier gerne transportieren.
"Es ist bitter, wenn man ein K.O.-Spiel verliert", konstatierte Michael Haaß nach dem 24:28 gegen Spanien. "Wir haben lange geträumt, vielleicht auch träumen dürfen, wenn man die erste Halbzeit sieht. Aber um dann am Ende die Sensation wirklich zu schaffen, war es dann doch hier zu wenig", so das Fazit des Spielmachers, der aber betonte: "Wir sind auf jeden Fall stolz auf das, was wir hier gezeigt haben."
"Die erste Halbzeit war top", so Michael Haaß in einer ersten Analyse. "Wir haben den Spaniern unser Spiel aufgezwungen, hinten in der Deckung gestanden, Gegenstöße gelaufen. Daher haben wir uns gar nicht lange mit der wirklich starken Abwehr auseinandersetzen müssen", so der Göppinger, der mit Blick auf das Spiel nach der Pause feststellte: "In der zweiten Halbzeit ist es einfach andersrum gelaufen. Wir haben länger vorne im Angriff gespielt, haben uns da sehr schwer getan, die Abwehr war nicht mehr ganz so konsequent und wir sind nicht mehr so nach vorne gelaufen."
"Um die Spanier hier heute zu schlagen, hätte es einfach noch wesentlich mehr bedurft", so die Einschätzung des deutschen Spielmachers, auch mit Blick auf die Stärke des Gegners. "Wir hätten noch mehr das Kreisläuferspiel der Spanier unterbinden müssen, noch schneller nach vorne laufen müssen. Ein paar Chancen haben wir auch liegen gelassen", erläutert Haaß.
"Aber wir können dennoch stolz sein auf das, was wir hier geleistet haben, was wir in Deutschland für eine Begeisterung entfacht haben, wie wir gespielt haben", betont der deutsche Spielmacher allerdings und fügt an: "Das ist alles auf dem richtigen Weg. Wir kämpfen jetzt einfach weiter dafür, dass wir vielleicht irgendwann mal solche Spiele auch gewinnen können."
Haaß betonte aber auch die Stärke des Gegners, der WM-Gastgeber gilt als einer der aussichtsreichsten Anwärter auf den Titel bei dieser WM: "Die Spanier sind einfach eine Topmannschaft, sie waren gierig und spielen zuhause", so Haaß. "Da muss einfach alles, was wir tun, klappen, um hier bestehen zu können."
Sein Turnierfazit fällt trotz der gestrigen Niederlage positiv aus: "Wir können auf jeden Fall erhobenen Hauptes aus dem Turnier gehen. Wir haben Deutschland wieder Lust auf Handball gemacht, auch wenn wir jetzt unterm Strich nicht viel erreicht haben. Aber ich glaube, dass wir uns hier so präsentieren, damit haben die Wenigsten gerechnet. Wir sind auf jeden Fall stolz auf das, was wir hier gezeigt haben."
Quelle: handball-world.com