Mit Nikola Marinovic ist in diesem Sommer ein sehr erfahrener Torwart zur FRISCH AUF!-Mannschaft gestoßen, der durch seinen Leistungen in den vergangenen beiden Jahren in Wetzlar enorm auf sich aufmerksam gemacht hat. Seine Handball-Stationen davor lauteten Balingen, Bregenz, Wien, Cetinje und Belgrad. Sein Wechsel nach Österreich im Jahr 2002 kann mit Fug und Recht als einschneidender Schritt in seiner Karriere und in seinem Leben bezeichnet werden, denn schon 2004 wurde er österreichischer Staatsbürger. Fortan hatte die Nationalmannschaft des südlichen Nachbarlandes einen Top-Torwart in ihren Reihen, und zusammen mit anderen aus der HBL bekannten Handballern wie Szilagyi, Schlinger, Fölser und Wilczynski konnten sich die Österreicher in der Folge gleich mehrfach für große Turniere qualifizieren. So wird Nikola Marinovic im Januar zur EM nach Dänemark reisen, während die deutschen Handballer dort nicht dabei sind. Im FRISCH AUF!-Trainingslager in Bad Urach war jetzt Gelegenheit, einige interessante Fragen und Antworten mit dem gebürtigen Serben auszutauschen.
Frage: Wie bist Du in Göppingen aufgenommen worden?
Marinovic: Ich bin gut aufgenommen und ich bin überrascht über die gute Stimmung. Alle sind sehr offen.
Frage: Wie läuft die Vorbereitung bisher?
Marinovic: Nach jetzt drei Tagen im Trainingslager sind alle schon etwas müde. Vor allem die Beine sind schwer. Aber es macht trotzdem Spaß, weil jeder mitzieht. Auch die Bedingungen sind optimal hier und das gute Essen im Hotel Graf Eberhard hebt regelmäßig die Stimmung.
Frage: Du hast inzwischen mit den Stationen Balingen und Wetzlar vier Jahre Bundesliga hinter Dir. Was waren die Gründe für die zuletzt so gute Saison bei der HSG?
Marinovic: Wir hatten eine so tolle Stimmung in der Mannschaft, wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte. Und dann hatten wir auch noch einen optimalen Saisonstart mit einem Heimsieg gegen Hamburg und einem Auswärtssieg in Balingen. Das sorgte für viel Selbstvertrauen und Spaß.
Frage: Wo liegen die Gründe für den Wechsel nach Göppingen?
Marinovic: Zum einen ist FRISCH AUF! ein absoluter Traditionsverein und hat aufgrund der früheren und aktuellen Erfolge einen hohen Stellenwert in der Liga. Zum anderen sprach auch die geografische Nähe zu meinen Schwiegereltern, die im Allgäu leben, und zu Österreich für Göppingen.
Frage: Wie geht es weiter mit der österreichischen Nationalmannschaft?
Marinovic: Wir reisen im Januar zur EM nach Dänemark mit dem Ziel, in die Hauptrunde zu kommen. Unsere Gruppe ist anspruchsvoll, aber machbar. In diesem Fall hätten wir dann auch eine gute Ausgangsposition für die Qualifikation zur nächsten WM. Bald steht in der Nationalmannschaft aber ein altersbedingter Umbruch an.
Frage: Wenn Du Dich selbst charakterisieren müsstest: Wo siehst Du auf dem Spielfeld Deine Stärken und woran möchtest Du noch arbeiten?
Marinovic: Ich sehe meine Stärken im 1:1, das heißt bei Würfen vom Kreis und von Außen. In 4 Jahren HBL habe ich aber auch meine Zusammenarbeit mit einer 6:0-Abwehr verbessert. Zu meinen Stärken gehört sicherlich meine Erfahrung und Ruhe. Beim Stichwort „Arbeiten“ fällt mir ein, dass es eben jedes Jahr auf’s Neue gilt, wieder in die notwendige Verfassung zu kommen.
Frage: Wo haben Du und Deine Familie eine Wohnung gefunden?
Marinovic: Wir haben eine passende Wohnung in Birenbach nördlich von Göppingen gefunden. Derzeit wird renoviert und nächste Woche rollt der Umzugs-Lastwagen.